Was ist Coaching? Ein Interview mit Julia und Silke

Was ist Coaching? Ein Interview mit Julia und Silke

Im Coaching arbeiten wir zusammen mit unseren Klienten an der Stärkung der Resilienzfaktoren, ihren Veränderungszielen, ihrem Empowerment und entwickeln ihre Ressourcen in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Wir verstehen Coaching als ein beliebtes und auch nachhaltiges Personalentwicklungsinstrument. Es ersetzt oder unterstützt Training, Teambildung und Organisationsberatung.

Und im Coaching sind wir die Fragensteller. Heute drehen wir den Spieß jedoch einmal um und stellen uns gern den Fragen, die von verschiedenen Seiten an uns herangetragen werden.

Du wolltest schon immer wissen, was Coaching eigentlich ist, wie MIND & MOTION überhaupt entstanden ist oder welche Erlebnisse wir selbst schon als Klienten hatten? Die Antworten gibt es hier im Interview:

Silke: "Die erste Frage, die eigentlich immer kommt, ist wie es dazu kam, dass wir MIND & MOTION ins Leben gerufen haben.

Julia: Und das ist eine Geschichte, die wir auch echt gern erzählen – auch wenn sie fast schon ein bisschen nach DailySoap klingt. (lacht)

Denn wie das Leben manchmal so spielt entstehen gute Ideen oft dort, wo man es am wenigsten vermutet. In unserem Fall mitten auf der Skipiste im Ötztal. Zwischen Gipfel und Lift reifte das Vorhaben Kreative, Mitarbeiter und Geschäftsführer da zu unterstützen, wo es nötig ist. Eine Schippe drauf zu legen bei Führung, Förderung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern und Persönlichkeit.

Medien werden von Menschen gemacht – das scheint manchmal in Vergessenheit zu geraten. Enormer Workload, knappe Timings und ein hoher Anspruch in der leistungsgetriebenen Medienbranche kollidieren oft mit den Ansprüchen vieler Mitarbeiter. Auch Themen wie selbstbestimmtes und flexibles Arbeiten, eine ausgeglichene Work-Life-Balance und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sind heute kaum noch aus Bewerbungs- und Jahresgesprächen wegzudenken.

Silke: Die Rufe auf beiden Seiten nach Verständnis und Besserung werden immer lauter und die Artikel in einschlägigen Magazinen und Blogs über Image- und Recruiting-Probleme der Agenturen gehen ins Unermessliche. Eine Entwicklung, der wir nicht weiter nur zusehen wollen.

Das ist es. Darum haben wir MIND & MOTION gegründet und bieten Beratung, Coaching und Training hauptsächlich - aber nicht nur - für die Kreativ- und Medienbranche an. Durch Workshops zu Themen wie Führung, Stressprävention und Kommunikation. Durch Impuls-Vorträge, die abseits vom Alltag helfen, tiefere Fragen zu klären und inspiriert zurück zu kehren. Und durch Einzelcoachings in denen individuelle Themen intensiver bearbeitet werden.

Julia: Und nach dieser Antwort kommt meist die Rückfrage, was uns dabei antreibt. Warum machen wir das eigentlich?

Silke: Stimmt! Wir sehen leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter, die gerne bleiben. Weniger Ausfälle und selbstbewusste, gestärkte Persönlichkeiten, die ihre Teams souverän führen. Dazu kommt Entlastung bei Konflikten und eine Verbesserung der Arbeitsatmosphäre und internen Abläufe für alle.

Das klingt ambitioniert? Ist es auch. (lacht) Doch wir haben einen ausgereiften Plan, viel Motivation im Gepäck und wir wissen für wen wir uns einsetzen!

Häufig kommt dann auch ganz hands-on die Frage wie man sich das vorstellen kann. Was ist Coaching eigentlich?

Julia: In einem Coaching arbeiten Klient und Coach in einem geschützten Rahmen gemeinsam an den Veränderungswünschen des Klienten. Ganz wichtig dabei ist die Tatsache, dass ein guter Coach seinem Klienten keine gut gemeinten Ratschläge oder Handlungsanweisungen geben wird. Stattdessen wird er als Wegbegleiter zur Seite stehen und dabei unterstützen eigene Lösungswege zu erarbeiten und bereits vorhandene Ressourcen zu entdecken und zu nutzen. Denn all diese Ressourcen stecken meist schon in den Klienten – sie wissen es oft nur noch nicht.

Ein gutes Coaching ist außerdem nie manipulativ. Ein professioneller Coach bietet seinem Klienten Impulse und neue Sichtweisen an, wird sie ihm aber nie aufdrängen. Er akzeptiert die Geschwindigkeit des Klienten und die Intensität der Zusammenarbeit. Er wird die persönliche Entwicklung fördern und stabilisieren und Entscheidungen respektieren.

Silke: Und eine Veränderung benötigt immer Bewegung. Coaching ist ein aktiver Prozess, die Umsetzung der Lösungsansätze der Klienten in ihrem Alltag ist eine essentielle Voraussetzung für den Erfolg. Ein Coach wird seinen Klienten daher auch motivieren und ihm manchmal auch den nötigen Anstoß geben, falls er selbst „feststeckt“.

Zusammengefasst ist der Klient also selbst verantwortlich für die Umsetzung und den Erfolg der Veränderung. Wir als Coaches sind dabei aber immer Ansprechpartner, begleiten und werden auf dem Weg unterstützen!

Julia: Das erklärt also das ‚Warum‘ und das ‚Was‘ – und dann gibt es ja noch das ‚Wie‘. Also wie läuft so ein Coaching dann ab?

Silke: Im Business-Coaching gibt es dann erst einmal ein Vorgespräch zwischen Klient, Auftraggeber und dem jeweiligen Coach. In diesem Vorgespräch (der Zielvereinbarung) wird dann festgelegt an welchem Thema / welchem Ziel im Coaching gearbeitet werden soll. Die Vereinbarung mit Schulterschluss unter allen drei Parteien ist wichtig. Sie ist Vertrauensbasis und zeigt das Commitment von allen Dreien. In diesem ersten Meeting wird auch vereinbart wie viele Sitzungen es geben soll. Meistens kommen Klienten zwischen vier- und zehnmal zu uns. Die anschließenden Sitzungen finden dann im 1:1 zwischen Coach und Klient statt und dauern im Schnitt 1,5 Stunden. Und am Ende gibt es dann noch einmal ein ReView in der Dreierkonstellation in dem festgehalten wird was sich in welcher Form seit der Zielvereinbarung verändert hat und auch überlegt wird, wie nun weitere Schritte aussehen könnten.

Julia: Und dann gibt es ja noch das Personal oder Life Coaching. Da ist es der Ablauf ein wenig anders: Wenn Privatpersonen oder Fachkräfte das Gefühl haben Unterstützung bei einem Thema oder einem Problem zu benötigen können sie bei uns ein kostenfreies Vorgespräch  buchen. Da nehmen wir uns mindestens eine halbe Stunde Zeit um gemeinsam das Coachingthema herauszufinden und wie wir den Klienten perfekt auf seinem Weg unterstützen können. Wenn sich beide Seiten nach dem Gespräch für die Zusammenarbeit entscheiden können wir direkt losstarten.

Und wo wir schon beim Inhalt sind. Oft werden wir auch nach beispielhaften Themen gefragt mit denen die Klienten in‘s Coaching kommen.

Silke: Dazu muss man vorab sagen, dass sich viele Klienten im Vorfeld schon gute Gedanken gemacht haben und wissen ‚an sich eigentlich‘, wie sie ihr Anliegen oder Problem lösen können. Doch es passiert nichts. Viele haben auch bereits Lösungsideen, die aber schon nach ein oder zwei Nachfragen platzen oder wo sich noch Blockaden zeigen. Wir stellen also ganz viele Fragen und laden zum Experimentieren und zu Entdeckungsreisen ein. Die Themen der Klienten sind vielfältig ...

Julia: … und wiederholen sich trotzdem oft. Da ist zum Beispiel der Teamleiter, der sich schwer tut sein Team zu motivieren, die Art Direktorin, die unsicher ist eine Präsentation vor vielen Menschen zu halten oder der Projektmanager, der keine Arbeit abgeben kann und darum ständig am eigenen Anschlag läuft und keine Zeit für sich mehr hat.

Und ein Thema das uns ebenfalls oft begegnet ist die Arbeit von und mit Teams, zum Beispiel auch was interdisziplinäre Zusammenarbeit angeht. Wie wir diesbezüglich Agenturen und Unternehmen konkret unterstützen – wenn es um Teamentwicklung, Prozessoptimierung und internen bzw. kulturellen Wandel geht – erzählen wir euch in einem unserer nächsten Blog-Artikel.

Und die Frage nach den Methoden kommt auch oft.

Silke: Das ist schwer zusammenzufassen, da es Coaching nicht von der Stange gibt und jedes für sich individuell verläuft. Generell lässt sich wohl dazu sagen, dass wir Tools und Methoden nutzen aus dem systemischen Coaching, der Imaginationsarbeit, dem NLP, Kreativitätstechniken, Interventionsverfahren und verschiedene Kommunikationsmodelle.

Julia: ... und das Ganze auch manchmal nach draußen verlegen. Mit Teams aber auch mit Einzelpersonen kann man Elemente aus dem Outdoor Coaching nutzen. Hier steht dann das körperliche Erleben im Vordergrund, was später auf den eigenen Alltag oder die Arbeit im Team transferiert wird.

Silke: Ab und zu bekommen wir ja auch mal Fragen gestellt, die uns selbst zum Nachdenken und Schmunzeln bringen. Wir wurden doch auch einmal gefragt, was uns im Coaching so richtig auf die Palme bringt.

Julia: Ja, stimmt.

Silke: Und? Was bringt dich auf die Palme?

Julia: Wenn kein echter Veränderungswille da ist! Wenn zwar viel gejammert aber wenig für die eigene Situation getan wird. Das finde ich dann für den Klienten einfach so schade, weil ich denke, dass Veränderung immer möglich ist wenn man wirklich bereit ist etwas dafür zu tun. Und dafür reicht oft ein erster, kleiner Schritt – aber den muss man eben gehen … Und wichtig ist es dann natürlich die eigenen Erfolge auch zu feiern und den Fokus auf die positiven Erlebnisse zu legen.

Im Gegenzug wurden wir auch einmal gefragt, was denn die schönsten Momente in einem Coaching sind. Wie sieht es da bei dir aus?

Silke: Ich finde es richtig toll wenn ein Klient ein Aha-Erlebnis hat. Wenn er da steht und im Coaching fällt es ihm quasi wie Schuppen von den Augen. Denn danach geht dann alles ganz schnell. Auf einmal ist so vieles klar für ihn. Die nächsten Schritte sind dann ganz rasch gefunden und die Haltung ändert sich.

Ja, ich glaube das ist es, wenn sich im Kopf etwas bewegt. Das finde ich super!

Julia: Ja, das kann ich nur bestätigen. Und richtig stolz bin ich immer auf meine Klienten wenn sie rausgehen und das dann auch direkt in ihrem Alltag ausprobieren. Ist schon Wahnsinn, was sich da manchmal in relativ kurzer Zeit tut.

Silke: Hattest du selbst denn auch schon einmal so ein Erlebnis in einem Coaching?

Julia: Ja, da gibt es tatsächlich einen Moment, der sich bei mir persönlich ziemlich eingebrannt hat. In meiner Fortbildung zum Outdoor Coach hatten wir als Klienten die Aufgabe, auf einen 8 Meter hohen Baumstamm zu klettern und oben freihändig zu stehen. Gesichert waren wir mit einem Seil, welches von unserem Team am Boden festgehalten wurde. Als es darum ging, den Stamm loszulassen und aufzustehen hatte ich die totale mentale Blockade, da ging gar nichts mehr… In meinem Kopf wechselte sich „Lass bloß nicht los!“ mit „Tschakka, du schaffst das!“ ab.

Mir ist da enorm bewusst geworden, wie sehr die eigenen Gedanken dich blockieren können. Aber das Erlebnis, genau das wahrzunehmen und diese Gedanken kontrollieren zu können, sich mental zu überwinden und danach das Erfolgsgefühl zu feiern – das war unglaublich gut! Und ich habe für mich einmal mehr erkannt: Wenn ich meine Gedanken verändere, kann ich mein Verhalten verändern. Und dieses Erfolgsgefühl im Körper von „Ja, es geht, ich kann das!“ gibt dir beim nächsten Mal mehr Sicherheit.

Silke: Unser Kopf steht uns manchmal einfach im Weg. Den zu „überlisten“ ist ja auch das Ziel von Imaginationsarbeit: Vieles ist uns „eigentlich sehr klar“ und doch kommen wir in diesem Gedankenkonstrukt bei so manch einem Problem einfach nicht weiter. In einer Trance kann dann die linke, logisch denkende Gehirnhälfte so mit Informationen überladen werden, dass die rechte, die für die bildlichen, assoziativen Vorgänge zuständig ist, einen größeren Raum bekommt. Dadurch gelingt es auch den „Analytikern und Denkern“ unter uns in Kontakt zu Gefühlen und Erinnerungen zu treten, die sonst nur unterbewusst da sind.

Dieses „Abschalten“ des analytischen Denkens und die Kraft der inneren Bilder und Gefühle begegnen mir während der Imaginationsarbeit immer wieder sehr intensiv. Es ist, wie wenn man in einen „Film“ eintaucht. Dieses Erleben ist so „echt“, dass es erlaubt die eigenen Themen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ereignisse und Erinnerungen können neu betrachtet und ein neuer Umgang damit gefunden werden.

Manche dieser inneren Bilder sind selbst nach einigen Jahren, noch so scharf und präsent, dass Klienten sie jederzeit im Detail aufzeichnen könnten.

Der Job als Coach ist so vielfältig und spannend, dass wir hier bestimmt noch nicht alle Fragen abgedeckt haben. Wenn Du also noch Fragen hast - immer her damit! Du kannst sie uns in den Kommentaren, per Mail an hello@mindandmotion.net oder auch auf unserer facebook-Seite stellen.

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