Von der Suche nach dem Traumberuf

Von der Suche nach dem Traumberuf

Wie du einen Beruf findest, der dich langfristig glücklich macht: Ein Einblick in Karrierecoaching.

Arbeit = Stress?

Die Arbeit ist in Deutschland Stressfaktor Nummer eins. In der Studie „Entspann dich, Deutschland“ (2021) der TK gaben 47 Prozent der Befragten den Bereich Beruf, Schule und Studium als Stressgrund an.

Jetzt fragst du dich vielleicht, was diese Einleitung mit dem Thema „Traumberuf“ zu tun haben soll. Ganz einfach: Neben Gründen wie einer zu hohen oder unregelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, Termindruck oder Störungen ist auch der Frust am eigenen Beruf ein großer Stressfaktor unter den Berufstätigen. Über- oder auch Unterforderung und das Gefühl „am falschen Platz“ zu sein oder nicht all seine Stärken nutzen zu können machen auf Dauer unzufrieden und können sogar körperliche Symptome hervorrufen. So manches Karrierecoaching startet bei uns damit, dass Klienten und Klientinnen über Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magenbeschwerden oder auch Rückenschmerzen klagen, die ihren Ursprung in der Situation im Job haben.

Und selbst wenn es noch nicht zu körperlichen Auswirkungen kommt – ständig unzufrieden mit der eigenen Arbeit oder den Bedingungen dort zu sein ist einfach anstrengend, fühlt sich schwer an und macht auch keinen Spaß! Wenn man dann bedenkt, dass wir einen großen Teil unserer wachen Lebenszeit mit unserer Arbeit verbringen lohnt es sich durchaus, sich dieses Thema einmal genauer anzuschauen.

Die Gründe, warum Menschen über ihren Beruf nachdenken sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Und sie haben auch etwas mit den Lebensphasen zu tun, in denen Berufstätige sich befinden. Das stellen wir auch im Karrierecoaching immer wieder fest, wenn Kunden/Kundinnen zu uns kommen, um über ihre berufliche Ausrichtung zu sprechen.

Der erste „Boxenstopp“

Motiviert bist du in deinen ersten Job gestartet, frisch aus der Ausbildung oder dem Studium, neugierig auf das, was da so kommen mag. Vieles ist aufregend und neu. Das erste Mal „Kollegen“ haben, neue Tätigkeiten kennenlernen, lernen sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden, neue Routinen entwickeln. Dein Alltag hat sich das erste Mal so richtig verändert und so schnell wird es nicht langweilig. Nach einigen Jahren und eventuell den ersten Jobwechseln kann es dann passieren, dass sich die ersten Unzufriedenheiten und auch Fragen zur eigenen (beruflichen) Zukunft einstellen:

  • Nutze ich meine Stärken, Talente und Potenziale voll aus?
  • Welche Perspektiven habe ich für die nächsten Jahre?
  • Bin ich beruflich noch auf dem richtigen Weg?
  • Wohin möchte ich mich entwickeln, was passt zu mir?
  • Soll es eine Fach- oder Führungsposition sein?

Kunden und Kundinnen, die in dieser Phase zu uns in ein Karrierecoaching kommen haben oft zum Beispiel den Beruf gewählt, den ihre Eltern ihnen angeraten haben. „Mach‘ die Ausbildung zur Verwaltungswirtin, damit verdienst du solides Geld.“ „Studier‘ Jura, dann hast du auf jeden Fall eine Stelle in der Kanzlei von Onkel Matthias.“ In vielen Fällen wird dem Wunsch der Eltern dann auch entsprochen, manchmal auch, weil man entweder nicht weiß was die eigenen Talente und Interessen sind oder aber um die Familie nicht zu enttäuschen.

Wenn dann der Punkt gekommen ist an dem man sich die o.g. Fragen stellt, geht es darum, einen „Boxenstopp“ einzulegen und sich einmal die Zeit zu nehmen wirklich zu reflektieren, wie und wohin sich die eigene Karriere weiterentwickeln soll. Und zwar so, dass sie wirklich zu deinen Interessen, Talenten und Kompetenzen passt.

Die „Sinnfrage“

Klettern wir noch ein paar Jahre weiter auf der Karriereleiter zeigt sich oft folgendes Bild bei unseren Klienten und Klientinnen: Das Thema „Sinn“ von Arbeit und Leben rückt immer mehr in den Vordergrund. Oft machen die Tätigkeit, der Arbeitgeber oder die bestehende Selbstständigkeit unzufrieden, da sie nicht mehr den eigenen Werten oder Zielen entsprechen. Folgende Fragen kommen jetzt immer stärker auf:

  • Wie soll mein Leben in den nächsten Jahren aussehen?
  • Was will ich wirklich für mich, was sind meine Ziele?
  • Wie kann ich meine Werte, Antreiber und Motive auch in meinem Beruf leben?
  • Bleibe ich in einer Führungsposition oder geht es zurück in die Expertenrolle?
  • Ist ein Branchenwechsel oder vielleicht eine Selbstständigkeit eine Option?

Sich all diese Fragen zum eigenen Berufsleben zu beantworten geht in dieser Phase oft noch einen Schritt weiter. Denn es wird immer wichtiger den Beruf in den größeren Lebensentwurf einzubetten und einmal genau hinzuschauen, wie man eigentlich leben möchte und welche Ziele erreicht werden sollen. Es geht darum, den tieferen Sinn in der Arbeit – und vielleicht auch im Leben – zu finden.

Trotz unterschiedlicher Phasen und Auslöser haben unsere Klienten und Klientinnen etwas gemeinsam: Sie wünschen sich eine Veränderung und wollen durch das Karrierecoaching vor allem Klarheit für den nächsten Schritt in ihrem Berufsleben finden.

The perfect match

Um diese Klarheit zu bekommen muss man sich zunächst fragen: Was macht die eigene berufliche Laufbahn zum „perfect match“? Was muss deine Arbeit beinhalten und wie muss sie aufgebaut sein, dass du morgens gerne aufstehst und ihr gerne nachgehst?

Für uns ist im Karrierecoaching an dieser Stelle immer sehr wichtig, den Job als einen Teil im eigenen Lebensentwurf zu sehen. Denn die Arbeit sollte sich in diesen genauso einbetten wie deine Ziele zu Gesundheit, Beziehungen, Umgebung, Finanzen Hobbies etc.

Dafür muss dann auch zunächst die Frage geklärt werden „Wie will ich leben?“

Ein paar Beispiele dazu: Wenn dir der Wert „Familie“ wichtig ist und du Zeit mit deinen Lieben verbringen möchtest ist ein Job mit 50 Stunden pro Woche und viel Reisezeit wahrscheinlich nicht ideal. Wenn du gerne mit Menschen zusammen bist, dich ihre Entwicklung interessiert und du gerne viele Gespräche führst ist eine Führungsposition eher passend, als wenn du lieber inhaltlich eine Expertise in deinem Gebiet anstrebst. Wenn es dein Wunsch ist jedes Jahr mindestens 6 Monate zu reisen, dann muss dein Job anders gestaltet sein, als wenn du vor hast ein Haus zu bauen und Hühner im Garten zu haben.

Drei Reflexionsbereiche zum „Traumjob“

karrierecoaching, mind & motion
1. Arbeitsinhalt

Nur die Form macht noch keinen passenden Job aus. Auch der Inhalt muss stimmen. Um herauszufinden, was hier zu dir passt, kannst du dir folgende Fragen einmal stellen:

  • Welche Themen machen dir so richtig Spaß?
  • Womit beschäftigst du dich (auch privat) immer wieder gerne?
  • Welche fachlichen Kompetenzen bringst du mit?
  • Wo liegen deine natürlichen Stärken und Talente?

Die Mischung aus Interessen und Stärken ist bereits ein guter Wegweiser für eine Arbeit, die dir einerseits fachlich gut liegt und die dich andererseits inhaltlich anspricht. Wenn Menschen in ihrem Beruf regelmäßig die Stärken einsetzen können, die bei ihnen am höchsten ausgeprägt sind, nehmen sie ihren Beruf eher als Berufung wahr und nicht nur als leidige Arbeit. Wenn du gerne mehr über deine Stärken herausfinden möchtest, wirf doch mal einen Blick auf den LPP Profiler. In dieser Auswertung kannst du nicht nur deine Motive und Antreiber entdecken, sondern auch die Ausprägungen deiner Kompetenzen.

2. Arbeitsumgebung und Struktur

Neben dem Inhalt zählt jetzt natürlich auch noch „die Form“ der Arbeit bzw. die Arbeitsumgebung und auch die Strukturen, in denen du dich beruflich bewegst. Hierzu kannst du folgende Fragen beantworten:

  • Arbeitest du lieber im Team oder allein?
  • Bevorzugst du flexible Arbeitszeiten oder auch die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten?
  • Wie viel möchtest du verdienen?
  • Wie lange darf dein Arbeitsweg sein und wie oft willst du beruflich unterwegs sein?
  • Arbeitest du lieber in festen Hierarchien oder total frei und flexibel?

Natürlich kannst du dir zu diesem Thema noch viele andere Fragen stellen. Vielleicht hast du auch erkannt, dass gerade die Antworten auf solche Fragen sehr eng mit dem Lebensentwurf verknüpft sind. Denn es geht hier letztendlich darum wie du deine Zeit verbringst, wo du arbeitest, wie lange, mit welchen Menschen etc. Du solltest dir also bewusst darüber sein, wie diese Hard Facts in deinem Berufsleben aussehen sollen.

3. Werte und Motive

Dies ist ein Thema, dass uns nicht nur im Karrierecoaching begegnet, dort natürlich aber auch einen sehr großen Stellenwert hat. Denn der Beruf mit all seinen Inhalten und seiner Struktur muss am Ende des Tages auch zu unseren Leitwerten, unserer Lebenseinstellung und unseren Motiven passen. Wenn er das nicht tut, ist der Frust vorprogrammiert. Auch hier haben wir ein paar Reflexionsfragen für dich:

  • Welche Werte sollte dein Arbeitgeber vertreten? Was sind „No Gos“?
  • Ist eine Anstellung (Sicherheit) das Richtige für dich oder eher eine Selbstständigkeit (Freiheit)?
    Oder vielleicht eine Mischung aus beiden?
  • Welche Motive treiben dich in deinem Leben an? Um ein paar zu benennen: Macht, Ruhe, Familie, Genuss, Ästhetik, Ordnung, Status, Anerkennung, Neugier…
  • Wo sollten sich diese Motive in deiner Arbeit widerspiegeln?

Die Arbeit mit Werten und Motiven geht oft richtig tief. In einer Karriereberatung ist sie essentiell, da an ihren Ergebnissen mögliche Optionen und Entwicklungsschritte abgeglichen werden können.

Wie sich alles zusammenfügt

Nach viel Reflexion und der Sammlung aller Ergebnisse und Antworten aus den unterschiedlichen Bereichen haben die meisten Menschen eine bessere Vorstellung von dem, was beruflich zu ihnen passt. Dann ist es möglich den nächsten Schritt in der eigenen Laufbahn zu planen und umzusetzen. Und dieser Schritt ist ebenfalls wieder sehr individuell. Nicht jeder wird sofort seinen Job kündigen und mit dem Herzensbusiness selbstständig durchstarten. Aber Einige vielleicht schon. Mancher wird vielleicht die Branche wechseln, eine Andere möchte angestellt bleiben aber weniger Stunden arbeiten. Wieder andere bleiben ihrem Job treu, wechseln aber den Arbeitgeber und es gab auch schon Kunden/Kundinnen, die ihre Selbstständigkeit an den Nagel gehängt haben und wieder in eine Anstellung gegangen sind.

Letztendlich lohnt es sich immer Zeit und Energie in die Frage zu stecken „Was will ich wirklich?“, um auch auf lange Sicht glücklich und gesund im (Berufs)leben zu stehen.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, dir ein paar Gedanken zu machen, kannst du dir hier kostenlos unser Reflexionsboard herunterladen:

Und wenn du dich darüber hinaus in einem Einzelcoaching tiefer mit deiner beruflichen Zukunft beschäftigen möchtest, dann findest du alle Infos zum Karrierecoaching in unserem Portfolio oder buche gleich hier dein kostenloses Erstgespräch:

PS: Wenn du schon einen Schritt weiter bist und z.B. professionelle Fotos für deine Bewerbung benötigst, schau mal bei CVPics* in Stuttgart vorbei. (*unbezahlte Werbung)

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